Ist Akzeptanz das bessere Loslassen?

Lasst uns mal ein bisschen übers Loslassen sprechen. Vielleicht fangen wir mal da an: Was ist Loslassen überhaupt? Viele von uns denken, «wenn ich was loslasse, dann ist es endlich subito aus meinem Kopf und meinen Emotionen verschwunden. Ich muss nur den Schalter finden, damit das endlich weg geht.» Randnotiz: Wenn du diesen Schalter je finden solltest, gib mir bitte Bescheid – das will ich auch!

Was, wenn diese Vorstellung gar nicht richtig ist – was auch immer richtig oder falsch ist, who cares… Vielleicht hat Loslassen aber viel mehr mit Akzeptanz zu tun. Akzeptieren, dass eine Situation, eine Person bzw. deren Verhalten oder das Wetter einfach so sind, wie sie sind. Zumindest im Moment.

Gerade bei Dingen, die wir nicht beeinflussen können (= alles im Aussen) ist das durchaus eine befreiende Vorstellung für mich. Wer sich jetzt denkt: «ja aber dann kann ich ja nichts mehr in meinem Leben beeinflussen und soll einfach alles hinnehmen oder wie?!». Nope, sollst du nicht. Denn was du beeinflussen kannst, ist deine Reaktion darauf. Dein eigenes Verhalten ist im Innen und das kannst du IMMER beeinflussen. Darüber findest du auch was in meinem vergangenen Blog Artikel «Ein Lifehack für Hardcore-Empathen und wie du damit viel Energie sparst

Wie schon erwähnt, glaub ich nicht daran, dass es einen Off-Schalter gibt. Viel mehr glaube ich, dass Loslassen eine Form der Verarbeitung ist. Offenbar haben wir ja Mühe, etwas loszulassen – wir halten daran fest. Aus welchen Gründen auch immer. Die Motive reichen von Emotionen über Status bis hin zu Selbstdefinition und noch viel weiter.

Kann es sein, dass Loslassen nicht die Auslöschung, sondern der Umgang mit dieser Situation ist? Beispielsweise, dass man nicht sofort anfängt zu weinen, wenn das Thema aufkommt? Und mit diesem Umgang, welchen man Schritt für Schritt (in seinem eigenen Tempo) findet, kommt man immer ein bisschen näher zum eigenen Frieden mit der Situation? Vielleicht braucht es als Starthilfe lediglich einen Impuls, um das ein oder andere anders anschauen zu können.

Was denkst du?